reich beschenkt, bin ich zurück aus meinen Exerzitien-Tagen in St. Ottilien. Danke für all eure lieben Grüße und Wünsche.
Wer vor einer unlösbaren Aufgabe steht, steht auch leicht in der Gefahr einen Rückzug zu machen.
„In der Angst rief ich den Herrn an; und der Herr erhörte mich und tröstete mich.“
Ps. 118, 5
Angst ist normal. Sie ist das schleichende Ungeheuer an unserer Seite, das uns zurückhalten und lähmen will. Jeder kennt die Situation in der wir sagen: lieber nicht! Selbst Jesus sagt: In der Welt habt ihr Angst. Daher geht es nicht um ein angstfreies Leben, sondern wie wir mit der Angst leben. Wir dürfen Angst zulassen, sogar aktiv mit ihr auseinandersetzen. „In der Angst rief ich den Herrn an“. In der Starre, in der Lähmung, im Zurückschrecken, besinne ich mich auf Gott. Zur Angst gehört das Rufen. Ich darf in meiner Angst sein und einfach rufen. Ich brauche nicht den starken Max zu spielen, sondern rufe aus meiner Beklemmung. Ich akzeptiere mich in meiner Angst und lasse Gott zu. In diesem unscheinbaren Akt geschieht Erstaunliches. Das ist kein gewaltsames, reiß dich zusammen, sondern in mein Zittern kommt ein Stehvermögen. Jesus sagt weiter: … aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Durch das Rufen kommt in die weichen Knie der Überwinder. Damit spüre ich mich selbst in meiner Angst, ich spüre meine wackelige Gestalt und ich spüre wie da hinein ein innerer Stand kommt. Ich kann zu mir und meiner Angst stehen, weil sich Christus dazu stellt. Damit findet ein Aufrichten statt. Da steht mir der Trost bei. Im Rufen liegt bereits das Trösten. Im Rufen steht mir nicht nur meine Angst bei, sondern Christus. Zu dem gebeugt sein, kommt das aufgerichtet werden. Der Psalmbeter ist schon fast erstaunt was da passiert. Es kann es fast nicht glauben, was in seinem Rufen für eine verwandelnde Kraft liegt. Er gibt seine Erfahrung als das ideale Angst-Rezept weiter.
Der, der in der Angst aufgerichtet wird, kann wieder aktiv werden. Wer zu einem festen Stand kommt, kann feste Schritte wagen. Damit passiert genau das Gegenteil von dem, was die Angst eigentlich bewirken will. Sie will uns aus dem Leben herausziehen, doch der Aufgerichtete wird wieder in das Leben hineingestellt. Wo bei der Angst die Ampel auf Rot steht, steht sie bei dem Getrösteten auf Grün. Wir sind nicht mehr die von der Angst Ausgebremsten, sondern die trotz der Angst Handelnden. Wir können mutig in die Zukunft gehen, auch wenn sie uns Angst macht. Der Glaubende kennt nicht nur die Angst, sondern den, der in der Angst zu einem steht. Somit verschieben sich die Machtverhältnisse in mir. Ich darf in meiner Angst sein, in allem, was mir den Atem stocken lassen will, doch der Tröster richtet auf, damit die weichen Knie nicht stehen bleiben, sondern weitergehen können. Auch wenn eine schier unlösbare Aufgabe auf uns wartet, dürfen wir mutig und standhaft der Angst entgegengehen.
Sind wir von unserer Angst gelähmt, oder beginnt unser Glaube schon nach dem Tröster zu rufen?
Gott segne dich an diesem Sonntag.
Blühende Grüße Theophilos 💐😇
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Auslegungen für jeden Tag
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Eine Antwort
Lieber Br. Theophilos, ja die Angst ist nicht gut im Leben eines Menschen. Hatte gar nicht mit bekommen das Sie Exerzitien-Tage hatten. Hoffe das Sie von diesen Tagen noch lange zehren können. Fragte mich schon weshalb gibt es jeden Morgen nicht mehr was ich schon gewohnt bin. Dann hatte ich schon die Befürchtung bzw. Angst Sie könnten krank sein, und deshalb gibt es die guten Wort von Ihnen nicht mehr. Zum Glück ist das aber nicht so. Liebe Grüße