Reflexion gegen Demenz

Gott hat hinter unserem Rücken Gedanken des Friedens gehabt und seine Gerechtigkeit in seine Liebe eingewickelt. Nach Matthias Claudius

„Ich hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen. Aber sie merkten nicht, dass ich sie heilte.“
Hosea 11, 3

Gott im Mutterglück. Wenn der Sprössling erst mal Laufen lernt, dann strahlen die Augen. Da ist keine Mühe zu viel, jede Gelegenheit zu nutzen, den Kleinen an die Hand zu nehmen und in kleinen Schritten das Stolpern zu begleiten. Er schraubt sein eigenes Tempo herunter und folgt ganz den wackeligen Gehversuchen seines Kindes. Er ist total im Glück, wenn die ersten Schritte ohne Halt gelingen. Und wenn es dann nicht mehr geht, geht´s Huckepack. So kennen wir das aus Kindertagen. Laufen lernen ist ein Fest, da geben Papa und Mama alles. Je selbstverständlicher das eigenständige Gehen geworden ist, umso größer wird die Vergesslichkeit. Wenn die Brut flügge geworden ist, schwinden oft ganz schnell die Erinnerungen an das warme, fürsorgliche Zuhause. Gott beklagt die Demenz seiner Kinder. Die ganzen Kindheitserinnerungen seines Volkes Israels sind weg. Wie er seine Kinder durch die Wüste führte, wie er sie aus ägyptischer Gefangenschaft befreite, wie er auf spektakuläre Weise auf der Flucht das Meer teilte, mit Wolken- und Feuersäule ihnen voranging, sie mit Honig und Wasser aus dem Felsen versorgte, alles weg. Seine Kinder mit Katzengedächtnis. Da kann er sich zuvor alle Beine herausreißen, kann sie küssen und umarmen und dann kommt es etwas dicker, dann ist kein Funke Vertrauen mehr übrig. Da werden dann die Fäuste geballt und in den Himmel gestoßen. Wie kann Gott so viel Elend auf der Welt zulassen? Das sagen dann genau die, die von klein auf verwöhnt und mit Liebkosungen umsorgt waren. Die Güte vergessen, ist das Unglück der Menschen. Auch ein Glaube, der allein aus dem Kurzzeitgedächtnis lebt, wird zur kraftlosen Anklage.

Das was jetzt passiert ist nie das Ganze. Nicht die Härten des Lebens sind das Problem, sondern unsere Demenz. So lange wir leben werden, wird es Höhen und Tiefen geben, Schicksalsschläge und Glücksmomente, Herausforderungen und Geschenke, die uns das Leben macht. Unerträglich wird es dort, wo wir den Anschluss verpassen. Gott hat sich im Laufe der Geschichte nicht verändert. Sein Wohlwollen und Heilswillen sind ungebrochen. So wie er beim Laufen lernen uns an die Hand genommen hat, so nimmt er uns auch heute in und auf den Arm. Wir sind nach wie vor in seine Liebe eingewickelt, egal wie mies wir uns fühlen. Um das zu erkennen hilft die Reflektion. Wir brauchen eine ständige Gegenüberstellung. Dem was jetzt ist, müssen wir unsere Erinnerungen als Wahrheit gegenüberstellen. Die Krise braucht die Rückbesinnung um Ausblick zu bekommen. Das was von je her war, gilt auch heute. Das müssen wir regelrecht der Anklage um die Ohren hauen. Das ist Glaube, die Reflektion auf die Wunder, damit wir wieder getragen sind.

Wenn es ganz dick kommt, warum verfallen wir da einem verzweifelten Aktionismus und machen da nicht einfach eine Reflektions-Pause, die uns wieder aufatmen lässt?

Gott segne dich an diesem Sonntag.
Blühende Grüße Theophilos 💐😇

Die Glocke freut sich, wenn Dein Herz schlägt
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Auslegungen für jeden Tag
https://brtheophilos.wordpress.com/category/predigt/tageslosungen/

Oh, hallo 👋
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