Genieße dich satt

Menschen, die nach immer größerem Reichtum jagen, ohne sich jemals Zeit zu gönnen, ihn zu genießen, sind wie Hungrige, die immerfort kochen, sich aber nie zu Tische setzen. Marie von Ebner-Eschenbach

Ich pries die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne.“
Pred. 8, 15

Auch die Bibel weiß um den Satz: Wer nicht genießt, wird ungenießbar. Wir sind die stillen Genießer, die sich mit Freuden ein Mandelhörnchen mit Marzipan auf der Zunge zergehen lassen, damit der Gaumen dabei so richtig schön in Ekstase kommt. Vielleicht noch ein fruchtiger Cabernet Sauvignon dazu, der einen tiefrot aus dem Glas anfunkelt. Nein, es geht dabei nicht um das Fressen und Saufen, das an anderer Stelle als die Laster eines vergänglichen Lebens angeprangert wird, es geht um ein dankbares Fest, über die Gaben, die uns geschenkt sind. Wir dürfen ausflippen, wenn es auf der Zunge kitzelt und die knackigen grünen Bohnen mit Spätzle wieder mal ein Gedicht sind. Wenn unsere Sinne jubilieren, über so viel Liebe, die sich nun auf den Weg zu unserem Magen macht, ist das wie ein Feiertag. Wenn die Geschmacksknospen Bitterschokolade von einem heißen Apfelstrudel mit Sahne unterscheiden können, ist das ein Lobpreisessen. Das ist Gottesdienst, bei dem der Schöpfer mittendrin ist. Genießen ist schöpferisch. Im Genießen explodiert die Dankbarkeit. Essen, Trinken und fröhlich sein, fördert die Gemeinschaft mit dem Geber aller Gaben. Da steht nicht nur ein Burger King am Rande der Wüste, da wird mitten in all unserem beschwerlichen Leben voll aufgetischt. Da fließt die ganze Liebe in die schlichte Nahrungsaufnahme. Gott will nicht einfach satt machen, dass wir danach wieder ordentlich und viel arbeiten können, er lässt uns schmecken uns sehen, wie freundlich er ist. Mahlzeit als Oase der Freude. Essen als Glücksmomente. Ein guter Duft, der durch die Wohnung zieht als Anstoß zur Dankbarkeit. In der Klosterregel heißt es: Die Mahlzeit soll eine Agape sein. Ein Liebesakt vom Feinsten. Gott freut sich an denen, die seine Gaben genießen.

Paulus sagt: Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. Essen als Erntedankfest. Wo die Dankbarkeit genießt und feiert, wird das Leben gut. Unser Mühen, unsere täglichen Auseinandersetzungen werden bleiben und machen uns schnell ungenießbar. Sie sind der Auslöser für Angst. Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, denn auch der Mutige hat Angst, es ist die Dankbarkeit. Wer dankbar ist, kann nicht gleichzeitig Angst haben. Wo wir uns über etwas freuen, wo wir dankbar genießen, wir damit die Angst überstrahlt. Wo wir das dankbar genießen lernen und praktizieren, verliert das Mühen seine Last. Wo wir das Gute genießen, verliert das Böse seine Macht.

Ist das nicht eine dankbare Aufgabe, zu schmecken uns zu sehen, wie freundlich der Herr ist?

Gott segne dich an diesem Sonntag.

Die Glocke freut sich, wenn Dein Herz schlägt
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Auslegungen für jeden Tag
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