Es gibt kaum ein größeres Geschenk, das wir im Glauben haben, dass wir selbst in der unangenehmsten Situation frei sind und uns nicht zu fürchten brauchen.
„Ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“
Ps. 23, 4
Einer der bekanntesten Sätze der Bibel, haut einen fetten Nagel in die Tür. Du bist bei mir! Ohne Umschweife, ohne Einschränkungen ist Gott bei mir. Das erstaunliche dabei ist, dass dies nicht in unseren besten Tagen geschieht, sondern gerade wenn es ganz dick unten durch geht. Gottesgegenwart, genau an dem Ort, wo es bei mit zapfenduster ist. Da ist es nicht nur finster, sondern die volle Talsohle, mitten in der Pampa. Du bist bei mir, steht für die Situationen, wo es bei mir drunter und drüber geht und ich das Leben und mich selbst am liebsten wegwerfen würde. Der Hals ist zugeschnürt, die Lichter ausgegangen, der Ärger und die Perspektivlosigkeit grenzenlos. Es ist die Patt-Situation des Lebens, bei der man am liebsten hinausschreien will: In meinem nächsten Leben hänge ich den Glauben an den Nagel und werde Atheist. Das mit dem fromm sein, ist für mich für alle Zeiten gegessen. Es ist dort wo die Verzweiflung gen Himmel schreit, weil es den geliebten zwölfjährigen Sohn zu Grabe trägt. Es ist die Ohnmacht über den dementen Vater, der in seiner unkontrollierten geistigen Umnachtung die ganze Familie in Angst und Schrecken hält. Du bist bei mir – der himmlische Widerspruch zu meiner realen Welt. Wenn du bei mir bist, ist der Tröster bei mir. Da ist Christus mitten in meiner zerbrochenen Welt. Wo Trost kommt, steht etwas zwischen mir und meinem Elend. Da stehe ich nicht untröstlich alleine und ausgeliefert vor dem Sarg, der vor mir in den Boden sinkt. Du bist bei mir, entwaffnet den Tod, der mich knicken will. In der Gegenwart des Trösters wandelt sich das Blatt.
Ohne den Tröster, laufen wir in solchen Augenblicken am Rande des Wahnsinns entlang. Die Psychiatrie reißt bereits ihre Pforten auf und will uns willkommen heißen. Ohne Tröster kann man an dieser Welt verrückt werden und meinen man lebe auf einem fremden Stern. Da kann selbst eine fromme Gemeinschaft unter manchen Ereignissen, in der Sprachlosigkeit erstarren. Wer in seinen finsteren Tälern keinen Trost findet, kann zum Mörder werden oder in der Apathie enden. Doch mit dem – du bist bei mir – fallen die Ängste und Ausreden weg. Wenn Gott bei mir ist, dann kann ich selbst der schlimmsten Situation meines Lebens nicht mehr die Schuld geben, dass sie für mein Elend verantwortlich ist. Wenn Gott bei mir ist, habe ich unter allen Umständen Trost. Das Leben ist oft grausam und hart, doch wir haben Stecken und Stab, die uns aufrichten und uns aufstellen. Wo wir als die Gebeugten, Geknickten und Durchgeschüttelten umhergehen ernten wir sicher von vielen Mitleid und Anteilnahme, jedoch getröstet werden wir beim Tröster. Vergegenwärtigen wir uns das immer wieder, gerade in unseren dunklen Stunden, mit einem stillen Blick durch das Fenster – Du bist bei mir.
Wenn wir genügend Gründe haben alles hinzuschmeißen, was unternehmen wir da, um uns diesen Trost zu verinnerlichen?
Gott segne dich.
Die Glocke freut sich, wenn Dein Herz schlägt
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Auslegungen für jeden Tag
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Eine Antwort
Auch Gott war über uns Menschen so verzweifelt, dass er bereut hat, dass er uns gemacht hat: 1.Mos. 6.6. Er sandte den Tröster Jesus Christus, um uns mit Ihm zu versöhnen.
Manche Tage sind wirklich sehr schwer, aber bei starkem Glauben findet man immer ein offenes Türchen, damit es weiter geht. Niemand wird über sein Vermögen versucht 🙂