„Wenn ich rufe zu dir, Herr, mein Fels, so schweige doch nicht.“
Ps. 28, 1
Von Gott darf man Unverschämtes erwarten. Da geht immer mehr als wir denken können. Da sind Dinge möglich, die wir nicht auf dem Radar haben. Vor Gott können wir die Kehle aus dem Hals schreien. Wir können ihm, mit dem was uns umtreibt voll auf den Nerv gehen. Wenn jemand zu Gott ruft, dann greift er an seiner Grenze über sich hinaus. Wo ein Mensch zu Gott ruft, fängt Glaube an. Er greift nach einem Felsen, wo der Boden unter den Füßen wegbricht. Er rechnet damit, dass dort wo nichts mehr geht, eine Türe aufgeht. Wer zu Gott ruft, greift nach dem Weihnachtswunder. Er erwartet alles von dem, der den Lebensumbruch in eine Krippe gelegt hat. Den Armen, den nicht Sehenden geht heute Nacht ein Licht auf. Hier fängt das an möglich zu werden, was weit über unseren Horizont hinausgeht. Randsiedlern, wie armen Hirten, wird diese Nacht zur Heiligen Nacht. Mitten im Alltagstrott, geschieht die größte Verwandlung ihres Lebens. Im Schafsdreck bricht Jubel auf. Die Begegnung mit dem Kind im Stall offenbart, dass Gott nicht schweigt.
Wer zu Gott ruft, bekommt Christus zur Antwort. Das war für Hirten, sowie für Könige die umwerfendste Erfahrung. Die Begegnung im Stall, war nicht nur ein frohmachender Besuch bei einem Neugeborenen, sondern ein selbst neu geboren werden. In ihnen ist die Gottesgegenwart geboren. Das ist eine ganz neue Form von Lebensinspiration. Völlig unerwartet wird das Dasein von heiligen Momenten überfallen. Diese Inspiration ist nicht kalkulierbar, sondern stellt einfach Leben in das unverschämte Handeln Gottes. Wer zu Gott ruft, muss damit rechnen, dass nichts bleibt wie es ist. Die Hirten gingen an den gleichen Platz zurück, von dem sie gekommen waren, jedoch mit dem Wunder, das in ihnen zur Welt kam.
Gott kann nicht schweigen, wie sollten wir dann nicht alles erwarten?
Möge dieses Wunder in uns allen anbrechen. Gott segne dich.
Lass voller Dank die große Glocke wieder klingen
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