Du, Herr, bist unser Vater; „Unser Erlöser“, das ist von alters her dein Name.
Jes. 63, 16
Der Name steht für die Person. Wenn einer „Erlöser“ heißt, steckt eine ganze Welt dahinter. Da ist ein Kosmos des Losgelöst seins. Ein Raum unendlicher Freiheit. Dieser Name reißt in tägliche Beschränkungen ungeahnte Perspektiven auf. Er erschließt kostbare, heilige Räume. Dieser Name schafft das, was inzwischen die moderne Psychologie erkannt hat, dass der Mensch wieder heilige Räume braucht. Er braucht Orte, die ihn in eine andere Welt versetzen. Es geht um ein Herauslösen aus dem, was ständig umgibt, hinein in etwas viel Größeres, das uns durchdringen will. Hinter diesem Namen steht ein innerer Standortwechsel, ein Sichtwechsel, ein etwas Erfassen, was sonst verborgen bleibt. Der Erlöser will, dass wir Abstand von uns selbst gewinnen. Jesus sagt: Ruft den Vater an! Dein Name werde geheiligt. Wo wir diesem Namen anrufen, ergeben wir uns schöpferischer, unbegrenzter, heiliger Macht.
Carlo Caretto schrieb das Buch, „Du bist mein Vater“. Damit malt er eindrückliche Bilder, welche Kraft in dieser schlichten Aussage liegt. „Du bist mein Vater, auch wenn mein Haus einstürzt“. Wenn Gott mein Vater ist, kann passieren was will, wir bleiben unerschütterlich. Komme was da wolle, wenn wir diesen Namen anflehen, sind wir losgelöst, von allem, was um uns herum wegbrechen kann. Wir sind in einem unzerstörbaren Raum zuhause. Du bist mein Vater, ist das kindliche Urvertrauen, das unantastbar ist. Es löst von der Angst, wir wären irgendwelchen irdischen Einflüssen hilflos ausgeliefert. Wo dieser Name geheiligt wird, fängt in uns Heiliges an zu wirken.
Kennen wir den Namen, der uns für ein heiliges Leben befreit?
Gott segne dich.
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