Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.
Ps. 90, 12
Deadlines schaffen Ergebnisse. Todeslinien machen effizient. Wo für eine Arbeit keine Termine gesetzt werden, wird ohne Ende Zeit verplempert und die Aufgabe unnötig in die Länge gezogen. Wenn der Brautstrauß am Freitag um 17 Uhr fertig sein muss, dann ist er zu diesem Termin fertig. Wenn wir bedenken, dass wir sterben müssen, wird schlagartig jeder Augenblick kostbar. Das wissen Menschen, die noch 6 Monate haben. Ab diesem Moment verdichtet sich alles. Im Angesicht des Todes wird Leben glasklar. Wenn Zeit knapper wird, werde ich hellwach und weiß, was ich weglassen kann. Daher macht der Psalmsänger dies zu seinem Gebet. Die Sattheit des Lebens entfaltet sich dort, wo ich im Augenblick die Ewigkeit fasse. Diesen Wert des Moments kann nur der Tod steigern. Der Tod lehrt mich, nicht nur den Augenblick zu genießen, sondern Gottes Handeln auszuschöpfen, das hier und jetzt stattfindet. Wo ich weiß, ich muss sterben, hole ich Unendliches ins Jetzt. Jeder Moment ist ein verlorener Moment, wenn sich darin nicht Ewiges manifestiert.
Es ist klug, seine eigene Deadline zu bedenken. Es hilft ungemein, sich einmal vorzustellen, wie das ist, wenn mein Körper mal in die Erde sinkt. Was sprechen da die Grabredner über die Spuren, die ich in meinem Leben hinterlassen habe? Was würde ich gerne hören, was man über mich sagt? Habe ich etwas ins Zeitliche verewigt? Wenn wir uns diesen Fragen stellen, bekommt unser Leben eine viel stärkere Dichte. Das verstärkt meinen Glauben für den heutigen Tag und speckt alle Sinnlosigkeiten ab.
Verdrängen wir unser Sterben müssen, oder werden wir richtig klug dabei?
Gott segne dich.
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