Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.
Ps. 80,19
Lass uns leben, ist vielleicht der Ruf der jungen Mutter, die voller Freude monatelang auf den Tag zu gefiebert hat, an dem sie ihren neugeborenen Sohn in Händen hält. Sie hat seine Bewegungen gespürt, hat seine Herztöne gehört und war der glücklichste Mensch der Welt. Es ging auf das große Ereignis zu und plötzlich war alles still. Der Kleine war gegangen, bevor er gekommen ist. Statt Mutterglück blieb tiefer Schmerz. Lass uns leben, ist der Aufschrei, wenn der Boden vor den Füßen aufgeht und ein Winzling in einem Körbchen hineingesenkt wird. Lass uns leben ist ein Funke Glaube, wo alles sinnlos geworden ist. Die Kranzschleife bezeugt: „Aus Gottes Hand – in Gottes Hand“. Es schwingt Dankbarkeit, über dem, was ich nicht verstehe. Lass uns leben, ist trotz dunkelster Nacht, der Glaube über sich selbst hinaus. Es ist dieser Glaube, der einem Blinden den Mut gibt, von Jesus das Unmögliche zu erwarten. Lass uns leben, ist das unverschämte Vertrauen, dort, wo es einem schwarz vor Augen ist. Der Blinde sah nicht nur blühende Landschaften, er hatte Gott erkannt.
Wie schnell sagen wir, ich glaube an Gott. Wie oft schon haben wir unser „ich glaube an den Schöpfer des Himmels und der Erden“ gesprochen. Wie kraftvoll ist dieser Glaube, wenn wir unser Kind beerdigen müssen? Der Schrei nach Leben ist für die Sterbenden. Glaube ist für die Blinden. Glaube ist kein Bekenntnis, sondern das Vertrauen im Ausnahmezustand. Ist Hoffnung, wo es nichts zu hoffen gibt. Durch Glauben fängt Leben an, das eigentlich zu Ende geht. Glaube ist das trotzdem, das jetzt erst recht, wo wir an einer scheinbar unüberwindbaren Grenze stehen. Dann sehen wir etwas, was wir vorher nicht sehen konnten. Da entsteht Lobpreis.
Wen rufen wir an, wenn wir den Tod in Händen halten?
Gott segne dich.
Blühende Grüße Theophilos 💐😇
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