Mein Leben ist immer in Gefahr; aber dein Gesetz vergesse ich nicht.
Ps. 119, 109
Es gibt oft mehr Situationen, an denen wir davonlaufen könnten als solche, an denen wir Hütten bauen wollen. Da sind viele Kleinigkeiten, die mehr Frust als Freude sind. Das Barometer des Lebens ist ein Wechselbad der Gefühle. Wohl dem, der sich im auf und ab, tragfähige Rituale eingerichtet hat. Der Psalmist setzt ein Aber. Zu den Schlägen des Lebens setzt er einen Gegenschlag. Im Klosterleben sind die Stundengebete tragfähige Ankerpunkte. Dreimal am Tag geschieht bei uns ein bewusster Einschnitt in die fordernde Tagesroutine. Es ist das Stoppschild gegen das Vergessen. Es ist Einkehr und Heimkommen auf stürmischer See. Dein Gesetz vergesse ich nicht, ist die Herz-Lungen-Maschine des kollabierenden Lebens. Durch das Wort gibt es ständig einen neuen Impuls, der Blut durch die Adern pumpt. Durch Gottes Wort fließt Schöpferisches in Verbrauchtes.
Wo wir ein Ritual gegen das Vergessen schaffen, geben wir Gott die Chance, gegen unsere Absacker zu wirken. Vergessen heißt, sich von den Alltäglichkeiten auffressen und wegspülen zu lassen. Es ist das sich selbst der Kraftlosigkeit und dem Frust auszuliefern. Wer vergisst, verliert die Perspektive. Alles wird mühsamer, träge und aussichtsloser. Vergessen heißt, in der Gefahr unterzugehen. Wir allen wissen, wie schnell einem das Leben zusetzt, daher brauchen wir ein Ritual gegen das Vergessen. Schaffen wir uns Raum für Besinnung, gönnen wir unseren Tagen heilige Momente, die unseren Pulsschlag erhöhen. Planen wir feste Zeiten ein für Wort und Gebet. Dann können wir aufrecht die Wege gehen, bei denen alles gegen uns spricht.
Haben wir heilige Orte zum Kraft schöpfen, um dann zu sagen: ich wag´s?
Gott segne dich.
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