Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
Jes. 6, 3
Wer ein dreifaches heilig ausruft, geht vor Fassungslosigkeit auf die Knie. Da ist etwas so unbegreifbar Überragendes, das alles Menschliche übersteigt. Größe Gottes, Herrlichkeit ist etwas, wovor unser Denken kapituliert. Unendlichkeit kann kein Verstand ermessen, sondern nur ein anbetendes Herz erahnen. Da kommt selbst der Schwabe nicht mehr mit, der manchmal voller Bewunderung vor seinem heiligen Blechle steht. In dem mehrfachen heilig, liegt die Faszination vor einer Hoheit, die alle Schönheiten dieser Erde überragt. Hier beginnt eine doppelte Staatsbürgerschaft, von der Paulus sagt: Ihr seid nun keine Gäste und Fremde mehr, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Wer von Gott ergriffen ist, ruft nicht nur heilig, er ist heilig. Da prallen zwei Welten aufeinander, die sich gegenseitig durchdringen.
In der Ehrfurcht vor Gott, ordnen sich unsere unruhigen Tage. Da können uns die vielen Dinge, die uns als heilig verkauft werden, nicht mehr heiß machen. Da kann das Unheilige, das uns immer wieder zu schaffen macht, nicht mehr in Grund und Boden erschüttern. Mit einem heiligen Gott breitet sich große Gelassenheit aus, über all dem, was uns unter Druck setzen will. In mir selbst ist ein heiliger Raum, der darauf angelegt ist, sich mit dem heiligen Gott zu verbinden, aus dem das heilig aufsteigt. Dieser heilige Raum ist unantastbar für alle Anklage. Wo ich mich diesem Raum öffne, kommen meine Selbstzweifel und die Vorwürfe anderer zur Ruhe. Wir brauchen heilige Räume um stark zu werden. Aus diesen Räumen klingt dann unser dreifaches heilig.
Wieviel Raum geben wir dem Heiligen, das in uns aufsteigen will?
Gott segne dich an diesem Sonntag.
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