Biete deine Hand nicht einem, der Unrecht tut, indem du als Zeuge Gewalt deckst.
2. Mose 23, 1
Gott ringt um einen gegenseitig aufbauenden Umgangsstil unter den Menschen. Die zehn Gebote sind der Knigge des Alten Testamentes. An ihnen sieht man den Stil, wie Miteinander gelingt. Der Umgangsstil unter Menschen, hängt unmittelbar mit dem Umgangsstil mit Gott zusammen. Im ersten Gebot geht es um die Liebe zu Gott, von der alles ausgeht. Der Umgangsstil beginnt mit der Standortbestimmung in Gott. Damit stehen wir auf der Seite von Gerechtigkeit und Frieden. Wir sind sogar gerecht Gemachte und zur Ruhe Gekommene. Unrecht entsteht ja durch an Gott entgleiste Menschen. Unrecht und Gewalt sind das Stilmittel von am Leben verunglückten Menschen. Menschlicher Umgang ist in der Tiefe eine Gottesfrage. Unser heutiges Wort ist keine moralische Frage, sondern fragt nach der Liebe zu Gott. Liebe zu Gott agiert schöpferisch, aufbauend, zum Guten führend und tritt dem entgegen, was erniedrigt und zerstört.
Wie schnell lassen wir uns oft von „Meinungsführern“ mitreißen? Sie sagen: es sind die Flüchtlinge, die Unruhe in unser Land bringen, es ist der ungezogene Kunde, der Mitarbeiter in Stress versetzt, es ist der Bruder in einer Gemeinschaft, der durch seinen Freigeist Ordnungen auflöst. Da werden Buhmänner geschaffen, die jetzt von allen geschlachtet werden. Das Übel im menschlichen Umgang ist, dass man sich leicht zum Unrecht instrumentalisieren lässt. Da braucht es beherzte Menschen, die aufstehen und ihre Verantwortung wahrnehmen. Wo Menschen berechtigt oder unberechtigt erniedrigt werden, ringt der Glaubende um einen schöpferischen, aufbauenden Weg. Er reicht seine Hand nicht dem Unrecht, sondern dem Menschen, den er aus dem Unrecht ziehen will.
Mit welchem Umgangsstil treten wir dem Unrecht entgegen?
Gott segne dich.
Ermutige einen Kraftlosen mit anregendem Klang
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