Bleib heiter, wenn´s heiß wird

Luk 21, 25-33

„Von 10 Personen, wie viele haben Angst vor Veränderung?“ Die Antwort bei einem Vortrag war: 11. Und das ist ziemlich real. 9 von 10 Menschen haben Angst vor Veränderung. Menschen lieben die Ruhe, sie lieben, überschaubare Abläufe, sie lieben Komfortzonen. Ja nichts verlassen, was irgendwie läuft. Neues ist riskant. Keiner weiß, was kommt. Niemand gibt die Garantie, dass es richtig ist. Neue Wege könnten gefährlich sein, weil wir uns auf etwas einlassen, was wir noch nicht kennen.

Advent ist pure Veränderung. Wir dürfen uns auf eine fröhliche Auseinandersetzung einstellen.

1. Keine Angst vor Veränderung

27  alle Völker werden sehen, wie der Menschensohn in den Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit kommt. 31 So könnt ihr sicher sein, dass Gottes neue Welt nahe ist, wenn all diese Ereignisse eintreffen. 32 Ja, ich sage euch: Dieses Volk wird nicht untergehen, bevor das alles geschieht. 33 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber gelten für immer.“

Wenn Christus kommt, prallt Herrlichkeit in die Welt. Da ist nichts mehr wie es war. Unvollkommenes, Vergängliches, soll herrlich werden. Ins Irdische will Ewiges hineinplatzen.

Die Bild-Zeitung könnte titeln:

„Menschensohn ignoriert Naturgesetze!“

„Der König von Israel, wird Alleinherrscher der ganzen Welt und macht sich selbst zum Gesetz.“

So denkt sich Gott die Kirche von Morgen. Größte Zuneigung schlägt mit voller Wucht auf der Erde ein. Christus wird nicht nur unter einem neuen Stern geboren, er ist der neue Stern. Er will das was ist, herrlich machen, herrlich hinausführen und mit Vollkommenem überziehen.

Er ist eine unfassliche Antwort auf Krieg und Chaos. Mit Christus wird Leben unauslöschbar. Selbst der Tod wird herrlich, weil Leben generiert. Mit Christus ist Leben nicht mehr totzukriegen. Da sind Grenzen weg, die schachmatt setzen, weil das Niedergeschlagene wieder aufsteht. Auferstehung hat sich in der ganzen Schöpfung verewigt. So träumt Gott von seiner Welt, von seinem Reich und seiner Kirche.

Wir existieren nicht nur in den Katastrophen eines Syrien Krieges und der Überschwemmungen in Frankreich, Italien und Asien im Jahr 2019, sondern in den gesamten, übergeordneten Zusammenhängen, setzt sich im Untergang Herrlichkeit durch. Wir fühlen und schmecken, wir erleben Räume, oft im trotzigen Widerspruch zu dem, was wir an uns und der Welt wahrnehmen.

Advent ist der rote Punkt, für die Großbaustelle der himmlischen Welt. Der Bau beginnt, mit der Geburt in einer Bruchbude. Advent beginnt bei mir und dir. Die neue Welt fängt in umgewühlten Menschen an. Jeder Dreckhaufen ist der Beweis, dass wir zu etwas Ewigem verbaut werden.

2. Bauen macht grauen

25 „Zu dieser Zeit werden Zeichen an Sonne, Mond und Sternen Unheil verkünden. Die Menschen fürchten sich und wissen nicht mehr weiter, weil Sturmfluten und Katastrophen über sie hereinbrechen. 26 Ungewissheit und Angst treiben sie zur Verzweiflung. Sogar die Kräfte des Weltalls geraten durcheinander.

Katastrophen gehören zum Plan. Sie geschehen nicht um einzuschüchtern oder zu erschrecken. Jesus will nur mit ganzer Macht ins Unheil hineinplatzen, um Neues zu schaffen. Damit Schuld aus der Welt kommt, braucht es Gottes ganze Leidenschaft zum Heil. Hoffnung entsteht dadurch, dass der Boden, die verkrustete Materie vom Kreuz Christi umgegraben wird.

Mutterglück entfaltet sich, wenn die Wehen durchgestanden sind. Neues entsteht, wo Schmerz durch Liebe umgeformt wird. Leid, Unheil, Verzweiflung, Nacht, sind das Baumaterial für unser herrlich werden. Ohne Widerstand entsteht keine neue Kraft. Wer einem Schmetterling beim Schlüpfen aus dem Kokon hilft, macht ihn lebensuntüchtig. Er muss kämpfen und sich durchquälen, um nachher fliegen zu können. Leid kommt nicht einfach so, es dient uns, es ist der heilige Engel, der Seelen veredelt.

Viktor Frankl:

„In der Art, wie ein Mensch sein unabwendbares Schicksal auf sich nimmt, eröffnet sich in den schwierigsten Situationen eine Fülle von Möglichkeiten, das Leben sinnvoll zu gestalten. Jeder Mensch kann innerlich stärker sein, als sein äußeres Schicksal.“

Leiden qualifiziert für das Neue. Viele baden in ihren Problemen und lassen sich emotional gefangen nehmen, bis sie bewegungsunfähig werden.  Glaubende sehen im Leiden das Heil. Es gibt keine Krise, die nicht ein Geschenk für uns in den Händen hält. Wir beschreiben manches als Katastrophe, weil wir nur den kleinen Ausschnitt eines großen Bildes sehen.

Wer sich gegen das Reifen zu wehrt, wird nur lebensmüde und unter den Lasten zerbrechen.

Im Advent versöhnen wir uns mit unserer Tragik. Hoffnung wird aus dem Schrecken geboren.

3. Gut gelaunt und frei

28 Deshalb: Wenn sich dies alles ereignet, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Befreiung steht vor der Tür.“

Wer im Advent lebt, zieht Zukunft, also all das was Gott möglich ist, ins Heute. Für Glaubende ereignet sich in Katastrophen der verwandelnde Christus. Je finsterer das Tal, je aussichtsloser die Lage, umso reichlicher deckt Gott den Tisch. Schwierigkeiten sind nicht unser befürchtetes Aus, sondern die Schmiede, in der wir zu neuen Menschen werden. Weil wir wissen, dass Christus kommt, wenn die Pfeile tief fliegen, brauchen wir uns nicht verkriechen.

  • Advent macht zuversichtlich.
  • Advent stärkt den Rücken.
  • Advent zieht den Kopf hoch.

Im Advent kommt für die Belasteten ihre Befreiung. Es liegt bei uns, ob wir unter Lasten stöhnen, oder in uns ein Wunder geboren wird. Im Advent muss es stürmen. Adventsmenschen wirken wie Blauäugige, die den Ernst der Lage verkennen, jedoch heiter dem Schicksal seinen Platz zuweisen. Mit Advent verliert die Tragik ihre Macht.

Egal ob wir die Grenze überschreiten, in dem wir sterben, oder in dem wir den Advent hier und jetzt erleben, mit Christus ändert sich alles. Wir können unbeschwert Lachen und ins Leben fallen lassen, auch wenn´s ganz dick kommt.

Wo es nicht Advent wird, können wir unter den Ereignissen nur bitter und krank werden. Das Leben wird zu einem hoffnungslosen Drama, bei dem wir den Glauben an den Nagel hängen und uns von einem Magengeschwür auffressen lassen.

Advent will zur größten kosmischen Veränderung in unserem Leben werden. Wir werden frei und kraftvoll in erschlagenden Umständen. Im Advent wirkt bereits die Auferstehungskraft. Diese wirkt an uns und die tragen wir in die katastrophale Welt. Das Sterben der Menschen, das Unglück der Welt braucht Advent, braucht adventliche Menschen

Seien wir heiter, auch wenn´s heiß wird. Lassen wir Advent zu einer Goldgrube werden, bei der unsere Zukunft bereits begonnen hat.

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