Der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich.
Jes. 51, 6
Das Dringende und Wichtige treibt uns durch unsere Tage. Ständig dreht sich das Hamsterrad von Geld verdienen, Kinder versorgen, Haushalt managen, die verschiedensten Rollen zu erfüllen, in die wir gestellt sind. Alles in dem Bewusstsein, es wird sich in Schall und Rauch auflösen und wir selbst werden wie die Mücken dahinsterben. Manch einer wird unter diesem Gedanken verrückt, ein anderer setzt sich darüber selbst ein Ende. Ansonsten bleibt die tiefe Sehnsucht, in all das Flüchtige des Daseins, Bodenständigkeit zu bekommen. Dazu hilft der Blick hinter die Kulissen.
Wo wir aus den letzten dreißig Minuten unser Leben betrachten, bekommt es eine seltene Klarheit. Wenn nicht mehr vor uns steht, als nur noch unser Abgang, konzentriert sich der Blick auf wirklich Wichtiges. Wir werden uns bewusst, das hier ist nur Durchreise. Wir kommen aus dem Unendlichen und kehren dahin zurück. In Wahrheit stehen wir in Verbindung mit einem viel größeren, ewigen Dasein. Wir sind Wesen der Welt Gottes, die kein Anfang und kein Ende hat. Unsere Wurzeln liegen in dem, was sich nicht auflöst. Wir kommen aus dem lichtvollen, heilen Bereich der Schöpfung, der immer sein wird. Wir sind eingehüllt in die nie endende Schaffenskraft des Gotteswortes. Da verewigt sich die Auferstehungskraft Christi, ununterbrochen in das Sterbliche. Ewiges Leben beginnt nicht, wenn unsere Tage hier abgelaufen sind, sondern will während unseres Hierseins, Heil in verwehenden Windhauch bringen.
Wir sind durchdrungen vom ewigen Sein, das durch uns belebend in die sterbliche Welt wirken will. Die letzten dreißig Minuten stellen uns in diese Klarheit. Sie entscheiden, was in uns brennt, was wir machen und lassen.
Was wäre heute anders, wenn mich das Ewige bestimmen würde?
Gott segne dich.
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