Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
Ps. 42, 4
Glaubende träumen von einem Leben in Kraft, Liebe und Erfüllung. Es stehen wunderschöne Bilder vor Augen wie die Verheißungen Gottes wahr werden. Gleichzeitig sehen wir hellwach, dass da, wo wir gerade leben alles anders aussieht. Da sind Corona-Krisen, wirtschaftlicher Stress, in Beziehungen knistert es und im gemeinschaftlichen Leben menschelt es nur noch. Wo ist nun dein Gott? Wo ist der Traum deines Lebens?
Glaube lebt in der Spannung der zwei Welten. Da ist unsere reale Welt, an der wir uns die Zähne ausbeißen, an der Leid kein Ende nimmt, und da ist immer die Welt Gottes, die so ganz anders aussieht. Welche gilt denn jetzt? Ist das großartige, das Gott verheißt nur billiger Trost, um das andere besser zu ertragen? Das würde dann heißen, ich habe hier nichts zu hoffen und muss mich eben mit dem Elend abfinden und gute Mine zum bösen Spiel machen. Wo ist denn nun dein Gott? Seine Gegenwart ist so real wie unsere Tränen. Da beginnt die kreative Spannung im Glauben.
Ich habe den Ist-Zustand meiner Realität und die Welt Gottes die zu meiner Realität werden will. Wo Gottes Vision von mir, zu meiner Vision wird, leben im mir zwei extreme Gegensätze, die Spannung erzeugen. Unser Gehirn kommt aus dem Gleichgewicht, weil es auf innere Ausgeglichenheit programmiert ist. Es will unter allen Umständen dieses Gleichgewicht wieder herstellen. Das schafft es dadurch, dass es im bisherigen bleibt und seinen Traum aufgibt, oder es wächst in das Neue, und lässt sich dabei komplett von Gott umgestalten. Wenn wir einen Traum haben, entscheiden wir, ob wir uns zu diesem Traum hin entwickeln, oder uns das zu stressig ist und wir alles belassen. Gott will mit uns träumen und etwas Heiliges aus uns machen. Dazu leben wir.
Was wäre der heutige Schritt, der diesen Traum wahr werden lässt?
Gott segne dich.
Gib der Glocke den Rest
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