Unsere Seele ist entronnen, wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Ps. 124, 7
Heute erklingt die Melodie der Zauberflöte. Jedoch befreien wir nicht wie der Vogelfänger Papageno Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, die von dem Fürsten Sarastro entführt wurde, sondern unter einem magischen Glockenspiel wollen unsere Ohren Freiheitsklänge hören. Es wollen Töne in uns eingehen, die unsere Seele zum fliegen bringen. Wir nehmen wahr, was unser Verstand verarbeiten kann und merken gar nicht, dass er uns die größten Stricke dreht. Ein Zauber will uns entfesseln.
Wenn Netze zerreißen und Seelen frei werden, dann treffen zwei Extreme aufeinander. Die reale, sichtbare Welt, die wir mit unseren Sinnen erfassen und die reale, unsichtbare Welt Gottes, die in kein verständliches Schema passt. Für uns ist real, was wir sehen, hören, schmecken und tasten können. Von elf Millionen Reizen pro Sekunde, die auf uns einströmen, nehmen wir zweihundert wahr, die unser Verstand verarbeiten kann. Dieser Bruchteil ist unsere Realität, von der wir behaupten, das ist wahr. Die restlichen über zehn Millionen Informationen werden ausgeblendet, oder verzerrt. In dem unendlichen Universum leben wir in unserer kleinen Box und reden von unserer freien Wahrnehmung. Wir pochen auf unser Recht und merken nicht, dass wir gerade Opfer unserer eigenen, winzigen Realität, Auffassung und Sichtweise sind.
Frei sein heißt, aus meiner kleinen Box auszubrechen. Wo der Geist Christi frei macht, wird Gottes Realität zu unserer Realität. Da dreht sich unsere Sichtweise komplett um. Da sind wir nicht der Tropfen im Ozean, sondern in jedem Tropfen der ganze Ozean. Damit ist nicht möglich, was der Verstand denken kann, sondern das ist der Zauber des Glaubens, dass die zusätzlichen über zehn Millionen Möglichkeiten real da sind.
Was würde ich versuchen, wenn viel mehr möglich ist und ich frei bin?
Gott segne dich.
Gib der Glocke den Rest
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„Das gute Wort“ – zündet und verwandelt.
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