Rede, Herr, denn dein Knecht hört.
1.Sam 3,9
Jeder hat so seine Wünsche, Träume und Pläne, denen er gerne nachgehen möchte. Was, wenn mitten im alltäglichen Getriebe eine Stimme sagt: Geh ins Kloster!? Was passiert, wenn in einem straff gefüllten Klosteralltag, ich von einem Ruf gepackt werde, eine hochkarätige, einjährige Ausbildung für Wegbegleitung zu machen? Eine völlige Utopie, in einem randvollen Tagesprogramm, noch knapp zwanzig Stunden pro Woche dafür abzuzwacken. Da kommt zumindest bei mir, als es mir so ergangen ist, ordentlich Stress ins System. Hier prallen in extremster Form zwei Welten aufeinander. Woher kann ich wissen, dass die Stimme, die hier mein ganzes Konzept durcheinander bringt, keine Schnapsidee von mir ist?
Da ist der junge Kerl Samuel bei seinem Priester Eli in der Lehre. Als er bei Nacht eine Stimme hörte, weckte er seinen Meister dreimal, weil er dachte, er hätte ihn gerufen. Von diesem Lehrer kam dann der Rat, sich dieser Stimme zu öffnen, weil da ein Höherer ruft. Genau an der Stelle merken wir, dass wir nicht nur Menschen dieser Erde sind. In uns ist eine Kontaktstelle, die mit einer unendlichen Welt verbunden ist. Sie erkennt den Gottesruf, bei dem in unserem Verstand alle roten Lichter angehen. Da ist ein Ruf, der keine menschlichen Grenzen kennt. Es ist der heilige Moment, an dem unser Geist dem ewigen GEIST begegnet. Höchste Inspiration, bei der mein Verstand Amok läuft. Doch Person dieser Erde zu sein heißt, ein vom Heiligen Geist Durchfluteter zu sein. Da entstehen die zum Beben bringenden Durchbrüche von „Freude schöner Götterfunken.“
Wo will dich diese Stimme packen und deine „vernünftigen“ Gründe halten dich zurück? Was wäre, wenn du nicht mehr diese Stimme infrage stellst, sondern alles, was diesen heiligen Aufbruch eindämmen will?
Wo sollte ich für meine heiligen Durchbrüche „unvernünftig“ werden?
Erlaube dir, ganz du selbst zu sein! Gott segne dich!