Der Ruf

Manchmal geschieht es leise.
So leise, dass man meinen könnte, es sei nur ein Windhauch zwischen den Bäumen.

Doch wenn du innehältst, merkst du: Es ist kein Wind. Es ist ein Flüstern.
Ein Widerhall aus der Tiefe deiner eigenen Seele.

Der Ruf ist etwas Zartes, das dich ruft, wenn du still wirst.

Ich erinnere mich an den Moment, als dieser Ruf in mir lauter wurde.
Es war nicht spektakulär, nicht inszeniert, nicht geplant.
Es war ein inneres Ziehen – zart und beharrlich zugleich.
Als wolle mich etwas daran erinnern, dass ich längst unterwegs bin.

So begann der Weg der Waldhüterin.
Nicht mit einem Plan.

Nicht mit einem lauten Trompetenstoß.
Sondern mit einem inneren Nicken.
Ein „Ja“, das ich nicht mehr überhören konnte.
Der Ruf ist keine neue Geschichte.
Er ist die Erinnerung an die älteste Wahrheit in dir.

Er sagt:
„Du bist schon längst gemeint.“
„Du bist schon längst aufgerufen.“
„Es wartet nicht die Welt da draußen auf dich – es wartet deine eigene Größe.“

Das Echo deiner Seele, das sich im Außen widerspiegelt.

Und plötzlich erkennst du:
Alles, was dich ruft, war schon immer da.
Im Wald.
Im Stein.
Im Klang deiner eigenen Schritte.

So ist die Waldhüterin am Künstlerhaus angekommen.
Nicht als Figur von außen.
Nicht als Idee, die jemand erfunden hat.
Sondern als Spiegel einer uralten Bewegung, die durch mein Leben ging – und nun auch durch deines gehen kann.

Das in dir liegende Unendliche, das im Ruf lebendig wird.

Der Ruf stellt keine Fragen.
Er will nichts erklären, nichts rechtfertigen, nichts beweisen.
Er lädt dich ein – hinzuhören.
Still zu werden.
Stehenzubleiben.
Und deinem eigenen Echo zu folgen.

Es ist der Ruf im Alltag.
Mitten in deiner gewohnten Welt – dort, wo der Abwasch noch im Becken steht, das Telefon klingelt, der Terminkalender ruft.

Und doch, zwischen all dem: ein kaum hörbarer Ton, eine Erinnerung, ein Atemzug, der dir zuflüstert: „Schau, hier bin ich.“

Der Ruf sagt nicht: „Verändere dich.“
Er sagt: „Nimm wahr.“
Ohne Interpretation.
Ohne Erklärung.
Ohne Vorwurf.
Ohne Urteil.

Er sagt nur:
„Ich möchte dir begegnen. Genau hier, genau jetzt.“

Der Ruf klopft an deine Tür, du öffnest ihn mit einem „Ja“.

Und dann liegt es an dir, ob du die Türe deines Herzens einen Spalt breit öffnest.
Denn der Ruf wartet nur auf eines: eine Antwort.
Kein großes Versprechen.
Kein heroischer Schritt.
Nur ein inneres „Ja“ – und schon tritt er ein.
Darum flüchte nicht länger in das Außen.
Lass die Geräusche der Welt für einen Moment verblassen.

Und spüre, dass da in dir selbst ein unendlicher Raum ist.
Ein Raum, der nicht erkämpft werden muss.
Ein Raum, der schon immer da war.
Dort, in dieser Weite, klingt der Ruf.
Leise. Zärtlich. Unermüdlich.

Und er möchte nichts anderes, als von dir gehört und wahrgenommen werden.

👉 Und so beginnt der zweite Schritt auf diesem Weg: dem Ruf Raum geben.

Lausche. Vertraue. Folge.

Die Waldhüterin als Verkörperung des Rufes.

Bleib dran, dann werden dir bald die 7 Schlüssel begegnen, die die Waldhüterin
dir anvertrauen möchte.

2 Antworten

  1. Lieber Theophilos,
    sind das meine Worte, die du da schreibst? Nicht mal Gedanken, die du liest, nur die Ahnung von etwas, das noch ungesagt und ungesehen ist, aber dennoch deutlich spürbar in jeder Zelle. Jenes feine Ziehen und tiefe Wissen, dass es richtig ist, was da passiert. Und die Freude schon auf den Weg….

    1. Liebe Beate 🌿✨,

      ja, genau so fühlt es sich an – als ob deine Worte schon in der Luft liegen, bevor sie ausgesprochen sind. 🙏 Dieses feine Ziehen, dieses tiefe Wissen … es ist, als ob die Waldhüterin selbst sie uns zuflüstert.

      Danke, dass du das so spürbar in Sprache bringst. Die Freude auf dem Weg ist wirklich schon da – in jeder Zelle. 🌟

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