Hallo, DU EWIG GEBÄRENDE, DIE DAS LEBEN DURCH SICH TANZEN LÄSST.

Maria wird Jesus gebären, der sein Volk retten wird von ihren Sünden.
Math 1,21

Gestern Abend, mitten in einem digitalen Raum, wo nur das gespannte leise Atmen der Anwesenden zu hören war, geschah etwas.

Ein Körper, der eben noch mit schmerzenden Handgelenken dasaß, begann zu kreisen. Erst kaum sichtbar, dann deutlicher, dann wie von einer unsichtbaren Melodie geführt.

Eine Körper-Therapeutin gab sanfte Anweisungen, mit der einen Hand das Gelenk der anderen Hand zu umfassen. Und als hätte jemand in ihm einen uralten Strom geöffnet, begann sein ganzer Körper zu schwingen.

Nicht rhythmisch, nicht schön – aber wahr.

Etwas Lebendiges wollte zurück.

Wann darf dich das Leben wieder bewegen?

Ich saß dabei, still. Und spürte, wie sich auch in mir etwas regte. Ein Mitschwingen, ein Erinnern.

Wie viele Jahre habe ich meinen eigenen Körper verachtet, ihn gedrillt, ihn zum Funktionieren verdonnert, ihm verboten zu fühlen?

Wie oft habe ich geglaubt, „Sünde“ sei, wenn ich etwas falsch tue, wenn ich etwas versäume – und nicht, wenn ich aufhöre zu leben?

Dann kam dieser eine Satz – wie ein Donnerschlag durchs Herz:
„Sünde ist nicht Handlung. Sünde ist Erstarrung.“

Und plötzlich wusste ich: Maria war nicht die Auserwählte trotz ihres Körpers – sie war es durch ihn.

Sie spürte das Leben, das durch sie geboren werden wollte.

Sie hörte den Klang, den viele längst verlernt hatten zu hören.

Seit diesem Moment zittert mein ganzer Körper nach Leben.

Ich spüre meine Knie, die lange geschwiegen haben. Meine Schultern, die Lasten trugen, die mir nie gehörten. Mein Bauch, der nicht mehr kämpfen will, sondern tanzen.

Und während ich sitze und die Wellen durch mich gehen lasse, fühle ich:
Da wird Christus geboren – nicht vor 2000 Jahren, sondern jetzt, in meinem Fleisch.
In jeder Zelle, die sich erinnert, dass sie göttlich ist.

Erlösung geschieht, wenn dein Körper wieder tanzt und das göttliche Leben durch dich atmet.

Wo in dir wartet das Leben darauf, sich endlich wieder zu bewegen?

Bleib in deiner Schwingung – da, wo das Leben sich selbst gebiert.
In deiner Bewegung wohnt der Himmel.
Lass dich tanzen von dem, was dich erschaffen hat.

Mit einem bebend-leisen, lebendigen Herzensgruß
Theophilos