Hallo, DU UNZERSTÖRBARE SEELE, DER SELBST DAS FEUER NICHTS ANHABEN KANN.

Gott tröstet uns in aller unserer Bedrängnis, damit auch wir trösten können.
1 Kor 1,4

Es gibt Momente, da scheint das Leben dich zu verspotten. Da nützt kein Gebet, kein guter Gedanke, kein Trostwort. Alles fällt in sich zusammen – wie damals, als ich mit meinen Brüdern und Schwestern auf der Straße stand und das Kloster brannte.

Flammen fraßen sich durch die Mauern, durch Jahrzehnte gemeinsamer Arbeit, durch Räume voller Gesang, Stille, Gebet. Wir standen da – barfuß in der Nacht, im Rauch unserer Geschichte. Und da war nichts mehr zu retten.

Du kannst nichts verlieren

Ich glaubte, ich hätte alles verloren. Doch das Feuer nahm mir nicht mein Leben – es nahm mir meine Anhaftung. Es brannte mir die Illusion weg, dass ich etwas besitzen könnte. Mein Werk. Meine Berufung. Meine Sicherheit. Mein Stolz.

Und in dieser nackten, rußgeschwärzten Nacht geschah das Heilige:
Ich erkannte – ich bin nicht das, was ich verliere.
Ich bin das, was bleibt, wenn alles verloren ist.

Dieser Schock war kein Ende, sondern eine Geburt. Ein göttlicher Schlag in die Brust, der alles aufriss, was ich je festgehalten hatte.

Und mitten in der Asche atmete etwas weiter.
Still. Weit. Unzerstörbar.

Seitdem weiß ich: Trost ist keine warme Decke. Trost ist Feuer.
Er verbrennt, was du nicht bist.
Und er lässt das übrig, was nie stirbt: dein reines Sein.

Wahrer Trost verbrennt die Illusion des Verlustes – und lässt dich als das unzerstörbare Leben selbst zurück.

Was bleibt von dir, wenn alles Äußere wegbricht?

Bleib in der Glut – dort, wo nichts zu verlieren ist.
In deiner Weite wohnt der Trost, der alles trägt.
Du bist das Feuer, das nie erlischt.

Mit einem stillen Herzensgruß aus der Asche des Erwachens
Theophilos