Zwischen Verwurzelung und Verlassen

Dass wir bei der Ernte knackige, reife Äpfel ernten können, braucht ein Baum, egal welchen Wetterkapriolen er ausgesetzt ist, in erster Linie gute Bodenverhältnisse.

Das sei ferne von uns, dass wir den Herrn verlassen.“
Josua 24, 16

Eine Aussage des Volkes Israel nach vierzigjähriger Wüstenwanderung. Sie haben Ägypten verlassen, ein Land in dem sie viel durchgemacht hatten, wo sie andere Kulturen und andere Götter erlebten und kommen darüber zu diesem Bekenntnis. Ihre Wurzeln lagen nach wie vor im Land der Verheißung. Man könnte sagen, das ist noch Vaterlandsliebe. Bei allem was sie durch hatten, bei aller Untreue und Zweifel, die sie an den Tag legten, war eines klar: Wir sind das Volk Gottes. Sie wussten um ihren Stand, ihre Wurzeln und Grundlagen. Ihr Zuhause ist Gott. Markanter kann man den Sitz des Lebens nicht definieren. Damit ist ein Baum in Muttererde gepflanzt, um den Kapriolen, die an der Krone zerren standzuhalten. Ihr Grundwert liegt nicht in ihren eigenen Fähigkeiten oder Schwachheiten, sondern in einem schaffenden, tragenden und barmherzigen Gott. Darüber ist in ihrer Existenz alles festgemacht. Diese Verwurzelung hat die unendlichen Wüstenwege überdauern lassen. Auch Paulus legt für den Glauben entscheidenden Wert auf eine satte Verankerung: Seid in Christus verwurzelt und gegründet und fest im Glauben. Die Verwurzelung muss passen, weil der Druck des Abweichens so hoch ist. Schlechte Verwurzelung gefährdet die ganze Statik des Baumes. Der Baum kann äußerlich noch so eine tolle Figur machen und Bewunderung auslösen, doch wenn Glaube nicht bodenständig ist, brechen Existenzen zusammen.

Glaubensleben spielt sich ab, zwischen Christusverwurzelung und verlassen. Die Lebensschule ist manchmal so hart, dass wir immer in der Gefahr stehen zu kneifen. Werden die Probleme in einer Gemeinschaft zu heftig, ist der nächste Gedanke – verlassen. Das Verlassen wollen ist das ständige Damoklesschwert über den Glaubenden. Oft geschieht das ganz unbewusst und ist eine schleichende Entwicklung. Daher ist die Rückbesinnung auf mein Fundament und meine Werte so wichtig. Wo wir gegen das Verlassen angehen, geschieht das ausschließlich in einer Christusverwurzelung. Es gilt dabei jeden Tag neu das Wunder der Gnade zufassen. Wir lassen es uns nicht nehmen noch über die Gaben eines anderen zu staunen. Wir sind dankbar, dass wir zu den Glücklichen gehören, die ein Bett, ein Haus, genügend zu essen haben, im Vergleich zu Milliarden von Menschen, die um ihr bisschen Dasein kämpfen. Wir dürfen aus dem Geschenk des Glaubens schöpfen, das uns die Herausforderungen des Lebens mit anderen Augen schauen lässt. Wir sind eingehüllt in Wort und Eucharistie. Wir leben aus der Kraft der Auferstehung und des ständigen Neuwerdens. Diese Dankbarkeit ist die stärkste Verwurzelung, die allem Verlassen entgegenwirkt.

Wie können wir uns noch viel stärker in der Dankbarkeit festmachen, um nicht unter Druck und Sturm loszulassen?

Gott segne dich.
Liebe Grüße Theophilos 💐😇

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