Das Leben steht in viel größeren Zusammenhängen als wir das oft in unseren Alltäglichkeiten betrachten können.
„Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“
Ps. 121, 8
Das Dasein, von unserem Anfang bis zum Ende ist ein unterwegs sein. Wir sind aufgebrochen, um durch die Zeit zu wandern. Aus dem Kind entwickelt sich ein Greis. Diese Jahre auf der Erde sind Durchgangsstation. Alles was in dieser Zeit geschieht, geht auf den Raum zu, in dem es keine Zeit mehr geben wird. Jedes Wachstum, jede Entwicklung geht auf die Unendlichkeit, auf Ewigkeit zu. Diese Ewigkeit beschreibt die Bibel als die absolute Gegenwart Gottes. Gott wird dabei alles und in allem sein. Ein unvorstellbares Universum voller Liebe. Jetzt ist die Zeit, diesen Weg dorthin einzuüben und sich dahin führen zu lassen. Wir sind nicht dazu da, uns auf dieser Erde sesshaft zu machen, die Zeit an uns vorüberticken zu lassen und das Hamsterrad in Schwung zu halten, sondern wir sind aufgebrochen zu etwas, was diese Erde weit überragt. Gott gebraucht diese Erde, um den Sog seiner Liebe aufzubauen. Er will Menschen durch ihre Tage hindurch, zur wertvollsten Erfahrung aller Existenz führen. Er umschwärmt uns mit seinem ganzen Charme, um allem Leben diese Richtung zu geben. Für ihn ist es eine Bankrotterklärung, wo Menschen sich auf dieser Erde einnisten und sich von aller Vergänglichkeit der Zeit, allen Sinn und alle Hoffnung rauben lassen. Er will in das kurze Stückchen Zeit, seine Beständigkeit hineinfließen lassen und über allem Sterben den Himmel aufreißen. Diese große Vision des Lebens will er in uns behüten. Er will uns davor bewahren, allein im Zeitlichen stecken zu bleiben.
Leben, das nur eine Zeitachse ohne Ewigkeit kennt, ist zum Verzweifeln verdammt. Wer nur seine bescheidenen Jahre mit aller Mühsal vor sich sieht, kann an den Punkt kommen, dass er irgendwann nichts mehr sieht. Da komme ich neulich als Blumenbote an ein Haus, um einer Dame zum Geburtstag einen Strauß zu überreichen und werde von Polizei, Notfallseelsorger und einem fix und fertigen Ehemann begrüßt. Betretenes, entsetztes Schweigen, eine Luft zum Schneiden und keine Antwort. Wenige Tage danach die Nachricht, dass sich diese Frau an ihrem Geburtstag aus Verzweiflung vor den Zug geworfen hatte. Wer sich alleine im jetzt festbeißt, tut sich schwer, das Führen in das große Ganze zu entdecken. Unsere Perspektive kommt nicht aus der Zeit, sondern aus dem darüber hinaus geführt werden. Gott will uns jeden Tag neu diesen Horizont aufreißen. Er der Sonne und Mond bewegt, will Herzen unten seinen großen Kosmos stellen. Er will uns behüten zu kurz und zu klein vom Leben zu denken, das solch eine große Hoffnung hat. Er will behüten, dass wir auf die Sekunden schauen, wo er eine ganze Ewigkeit für uns hat.
Wo stehen wir in der Gefahr, dass wir vor lauter Problemen in der Zeit, unseren ganzen Lebensmut opfern?
Gott segne dich.
Lass voller Dank die große Glocke wieder klingen
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Auslegungen für jeden Tag
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