Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.
Jes. 65, 19
Die Chaosforschung kennt den Gedanken: Im Chaos liegt eine neue Ordnung, die wir noch nicht verstehen. Hinter Chaos liegt Schöpfung. Im Schöpfungsbericht der Bibel heißt es: Am Anfang war die Erde wüst und leer – Tohuwabohu, Durcheinander. Weinen und Klagen sind die Vorboten für etwas Neues, das aufbrechen will. Der augenblickliche Kummer, das weltweite Chaos, die Verzweiflung, über dem nicht wissen was kommt, ist nicht der Untergang, sondern der Anfang. In aller Trauer stehen wir vor einem gewaltigen Umbruch, der bereits jetzt beginnen will.
Wenn ein Volk nicht mehr weint und klagt, passiert mehr, als dass eine ganze Menschheit gegen einen Virus immun wird. Der Umbruch geschieht nicht von außen, indem ein Impfstoff gefunden ist, oder genügend medizinische Versorgung bereit gestellt werden kann. Der eigentliche Umbruch im Chaos geschieht in mir. Ich besinne mich wie Augustin: Mein Gott du bist die Freude, wer um dich ist, freut sich immerdar an dir. Das ist das Rezept im Chaos. Darüber klatscht sich Gott in die Hände, wenn ein Mensch diese Macht in sich entdeckt. In uns steht Christus auf, während andere noch darauf warten, dass sich der Virus zurückzieht. In uns beginnt die Chaos-Verwandlung, die Funken in die Welt sprüht.
Das eigentlich Schlimme wäre, jetzt einfach darauf zu warten, bis die Pandemie vorbei ist. Wir brauchen nicht warten und uns von Frust und Angst auffressen lassen. Der Glaube stellt uns jetzt in die Freude. Wir können das Chaos in uns, all die Höhen und Tiefen ins Licht stellen, dann zieht die Sorgenenergie dahin. In uns findet jetzt die Geburtsstunde statt, die eine trauernde Welt mit Freude impft.
Welches Weinen und Klagen, will sich jetzt in mir verwandeln?
Gott segne dich.
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