Meine Augen sehen stets auf den Herrn; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.
Ps. 25, 15
Der Schein trügt, wenn man glaubt, hinter Klostermauern besteht eine heile Welt. Ein Miteinander von Menschen, mit anscheinend hoch edlen Motiven, kann voller Netze und Tretminen sein. In vielen Beziehungen und Partnerschaften gibt es Trennungen, davon ist auch eine klösterliche Gemeinschaft nicht ausgenommen. In der Krise zeigt sich dann der wahre Charakter und die grundsätzliche Gesinnung. Paulus kennt die Extreme, wenn er schreibt: Bittet, dass wir vor falschen und bösen Menschen gerettet werden; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding.
Wenn der Glaube in einer Glaubensgemeinschaft nicht jedermanns Ding ist, und ein einzelner von einem Diener zu einem Forderer wird, hilft nur ein Blickwechsel. Wer in Netzen steht, die eine Blickstarre und Gemütskollaps auslösen, braucht einen Blick der befreit. Wo das Leben seine Stricke zieht, braucht es einen professionellen Entfesselungskünstler. Der Blick auf den Befreier ist die Erlösung. Christus zieht den gefesselten, hilflosen Blick himmelwärts. Die Lösung beginnt nicht damit, dass ich verzweifelt die Stricke entknote, sondern das Befreien übergebe. Wo der Glaube nicht jedermanns Ding ist, ist es nicht meine Aufgabe, die dadurch entstandenen Stricke zu lösen. Das kann ich getrost dem überlassen, dem die eigentliche Verstrickung gilt. Der Glaube rechnet mit dem Stricklöser, während sich der Unglaube immer mehr verfängt.
Nimm den Erlöser wörtlich, wenn dich irgendetwas gefangen hält. Im Blick auf Christus, haut es wie bei Paulus und Silas, selbst mitten in der Nacht, die Gefängnistüren aus der Angel. Im Glauben gelten andere Gesetze, als alle Verstrickungen abschnüren können.
Welches meiner Netze, kann ich dem Entfesselungskünstler überreichen?
Gott segne dich.
www.Blumenmönche.shop – wachse und blühe
„Das gute Wort“ – zündet und verwandelt.
Vollwertfrühstück per WhatsApp +49 174 3387611
https://www.instagram.com/bruder_theophilos/
6 Antworten
Ich bin Jüdin und was mich am meisten belastet ist, dass die Christen Jesus anbeten, der ein Mensch war. Lediglich der Heilige Geist in ihm – ein Geschenk des Vaters – liess ihn Wunder tun.
Gott war sein Vater, genauso wie Gott der Vater der Juden ist.
Gott – also unserem Vater im Himmel alleine gebührt die Anbetung.
Warum? frage ich mich, kamen die Christen jemals auf die Idee aus dem Menschen Jesus Gott zu machen?
Das ist richtig, dass Gott der Vater der Juden ist und wir alle Söhne und Töchter Gottes sind. Wir sind Brüder und Schwestern Jesu. Menschlich betrachtet sind wir mit ihm auf einer Ebene. Es selbst hat sogar gesagt:Joh.14,12 Ihr könnt durch den Glauben und den Heiligen Geist noch größere Wunder tun als ich, weil ich zu meinem Vater gehe.
Doch besteht durch die Ankündigung des Engels bei Maria und durch seine Selbstaussagen ein Unterschied zu uns.
Haben die Christen Jesus zu Gott gemacht?
Jesus selbst sagte:
Joh 10,30 Ich und der Vater sind eins.
Mt 27,43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.
Lk 1,35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Lk 22,70 Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, ich bin es.
Joh 10,36 wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott –, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?
Das Christus-Zeugnis haben dann die Jünger und Apostel übernommen.
Joh 1,34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.
An ihm war trotz seines Menschseins eine Makellosigkeit, die nur im göttlichen zu finden ist. Daher war ein ein großer Lehrer, ein vorbildlicher Mensch und wahrer Gott. Er war die Mensch gewordene Liebe und Barmherzigkeit Gottes.
Das war der Plan Gottes und seine Berufung.
Vielen lieben Dank für Deine Antwort, doch leider kann ich in meinem Kopf immer noch keinen Zusammenhang herstellen, wieso man Jesus, seinen Sohn anbetet.
Der Vater ists doch, der alle Herrlichkeit besitzt und sie an seinen Sohn abgab. Damit hat er aber nicht gesagt, dass jetzt der Sohn seine Stelle übernommen hat. Es heisst doch irgendwo „er sitzet zur rechten des Vaters“, also an seiner Seite. Was für mich heisst, dass immer noch der Vater „am Thron“ sitzt.
Und zu unserem Schutz bzw. zur Ausführung Gottes Anweisungen sind es doch die Engel, die von Gott ernannt sind.
Jeschua war wohl der gesegnetste Mensch, der jemals auf dieser Erde wandelte, und wir dürfen ihm sicher danken, dass er diese Aufgabe übernommen hat, durch die wir Menschen von unserer Schuld befreit sind. Und diesen Dank will ich ihm gerne zukommen lassen.
Doch es scheint mir, dass für die meisten Christen der Vater im Himmel, also Gott selbst, gar keine Rolle mehr spielt, sondern an seine Stelle Jesus getreten ist.
Und das irritiert mich sehr.
Ja viele behaupten sogar, wenn man nicht Jesus anbetet, dann wird man nicht in den Himmel kommen können. Eine solche Aussage finde ich sehr, sehr schlimm, und belastet mich leider auch sehr, weil es doch irgendwie verunsichert, wenn man sowas zu hören bekommt.
Meinst Du das auch mein lieber Bruder? Meinst Du auch, dass die Menschen, die den Vater im Himmel alleine anbeten, nicht in den Himmel kommen werden?
PS: Aber in im jüdischen Neuen Testament von David Stern steht bei Luk.22.70 „Ihr sagt, dass ich es bin“.
Und das hat doch eine andere Aussagekraft?
—
Ich bitte um Entschuldigung, lieber Br. Theophilos, dass ich Dein Wissen hier für mich benutze, denn es gibt nicht viele Christen, die bereit sind darüber zu reden.
<3 <3 <3
es ist gut, ich welch einer Offenheit du mit deinen Ängsten, Irritationen und Fragen über Jesus umgehst.
„Ja viele behaupten sogar, wenn man nicht Jesus anbetet, dann wird man nicht in den Himmel kommen können. Eine solche Aussage finde ich sehr, sehr schlimm, und belastet mich leider auch sehr, weil es doch irgendwie verunsichert, wenn man sowas zu hören bekommt.
Meinst Du das auch mein lieber Bruder? Meinst Du auch, dass die Menschen, die den Vater im Himmel alleine anbeten, nicht in den Himmel kommen werden?“
Soviel oder so wenig ich bisher von Gott unserem Vater gelernt und kapiert habe ist, dass er sich nicht im Geringsten diese Sorge über unsere Auffassungen und Verständnis von Jesus macht. Um deine Frage gleich vorab zu beantworten. Ich glaube nicht, dass ein Gott, der aus purer Barmherzigkeit und Liebe besteht,
jemand verdammen wird, der ihn „alleine“ anbetet. Der Himmel ist dort wo Gott ist. Wenn Gott alles und in allem ist, dann ist überall die Erfahrung von Himmel machbar. Wo sich mein Herz Gott öffnet und wäre es mitten in der Hölle, bin ich im Himmel. Ich glaube, dass dort viele sein werden, die Jesus nie kennengelernt
haben. Jesus ist der Weg dorthin, doch Gottes Geist weht wo er will und kann Menschen auch auf anderen Wegen zu ihm führen.
Daher möchte ich deine Zweifel und deine Verunsicherung entkräften. Gott hat kein Interesse, dass wir wie scheue Häschen umherspringen, ob wir ja die richtige Lehre finden, die uns zu Seligkeit führt. Gott hat seinen Plan mit uns und alles was uns geschieht, dient dazu, dass wir zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Diese
Wahrheit ist: Alles ruht in Gott, alles ist mit grenzenloser Liebe vernetzt und alles ist Teil der Realität Gottes. Manches machen wir uns durch unsere Denksysteme viel zu kompliziert. Daher werden die Juden, die Christen und auch die Buddhisten Ihren Weg zu Gott finden. Ich glaube dass Gott viel größer ist, als unser Erkenntnisvermögen das wir von ihm haben und in eine Lehre pressen wollen.
Verehre ihn, wo du ihn für dich erkennst und entspanne dich über dem was du nicht verstehst oder andere dir als die einzige Wahrheit „verkaufen“ wollen. Damit möchte ich dich von Herzen entlasten.
Du hast keine Ahnung, mein lieber Bruder Theophilos, wie sehr mir Deine Worte geholfen haben.
Ich drück Dich ganz fest im Gedanken und hoffe, dass Dich die momentane Hitze nicht allzusehr tangiert.
Gottes Segen Dir und Deinen Lieben
und beste Grüsse aus Wien
Doris Barbara
<3 <3 <3