Kein anderer. Nur du.

Hallo, DU UNERZIEHBARER GÖTTLICHER WILDSCHUSS, VOM LEBEN SELBST ERWACHSEN GELIEBT.

Ich stand da und merkte, wie tief dieser alte Reflex sitzt: zu glauben, ich müsse jemandem – einem Kind, einem Partner, einem Menschen da draußen – erklären, wie Leben funktioniert. Diese absurde Hybris, dass ich wüsste, was richtig und falsch ist, dass ich moralisch nachjustieren müsste, als wäre ich der Reparaturdienst für fremde Seelen.

Und während ich das dachte, spürte ich die Enge in meinem Brustkorb, dieses Zusammenziehen, das immer kommt, wenn ich mich zum Lehrer mache und den anderen zum Mangelwesen.

Und dann durchzuckte es mich wie ein sauber geführtes Schwert in den Solarplexus: „Ich habe niemand zu erziehen. Niemand. Nicht einen Menschen.“

Kein Kind. Kein Schüler. Kein Klient. Keine Seele.

Nur diesen Spiegel, der vor mir steht – und der unverschämt ehrlich zeigt, was in mir selbst gesehen werden will.

Jede Irritation, das ich einem Kind, einem Partner oder einem „Gegenüber“ zuschreibe, ist ein Marker in mir. Eine Erinnerung. Eine Rückfrage des Lebens: „Willst du sehen, was du da noch festhältst?“

Und mit dieser Erkenntnis kam eine unerhörte Weite.

Ein Atem, der tiefer ging, als ich es je künstlich hätte üben können.

Ein Raum, der still wurde. Friedlich. Unantastbar.

Ich sah plötzlich die Menschen, die mir wichtig sind, mit einer Hochachtung, die fast schmerzte vor Schönheit. Nicht als Baustellen, sondern als reine Schöpfung. Nicht als Erziehungsauftrag, sondern als Spiegel meiner eigenen Würde.

Wenn es keinen anderen mehr gibt, bleibt nur eines übrig:

Ich werde mein eigener Freund. Mein eigener Frieden. Meine eigene Wahrheit.

Und Beziehungen entspannen sich wie von selbst – weil niemand mehr repariert werden muss.

Du erziehst niemanden. Jeder Mensch ist ein Spiegel, der deine eigene Wahrheit ans Licht hebt.

Wen wolltest du zuletzt korrigieren – und was zeigte er dir in Wahrheit über dich?

WÄHLE. WAHRHEIT ODER ILLUSION.

 


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5 Antworten

  1. Als Seelsorger und Kursleiter bin ich natürlich auch erziehend unterwegs.
    Für mich ist das nicht verbessernd oder gar bevormundend. Es ist ein Angebot zum Leben. Gerade in den Kursen ist viel kreative Kraft und in der Seelsorge viel Sehnsucht nach Eigentlichem. Da zu helfen, dass alles frei fließen kann und Blockaden fallen ist tiefe Sinn- und Glückserfahrung.
    Br. Paidoios

    1. Lieber Br. Paidoios,
      danke für deine Worte. Ja, Begleitung kann zutiefst nährend sein – wenn sie nicht aus dem Anspruch kommt, jemand müsse „werden“, sondern aus dem Raum, in dem jemand erinnert.

      Genau dort treffen wir uns: Nicht im Erziehen, sondern im Öffnen.
      Nicht im Verbessern, sondern im Freilegen dessen, was schon da ist.
      Wenn kreative Kraft zu fließen beginnt und Blockaden fallen, geschieht kein „Erziehungsakt“, sondern ein Erinnerungsakt: Das Leben selbst übernimmt.

      In diesem Sinn: Wir dienen derselben Quelle – nur ohne den alten Auftrag, jemanden formen zu müssen. Wir halten Räume, in denen Wahrheit sich zeigt.

      Herzlicher Gruß
      Bruder Theophilos

  2. Lieber Theophilos
    Ich höre deine Worte und in der nächsten Sekunde denke ich, alles leichtgesagte Worte.
    Als Mama von drei Kindern dachte ich immer, ich müsse meine Kinder auf das Leben hier auf dieser Erde vorbereiten ,sodass sie anständig durchs Leben kommen. Ich wollte eine gute Mutter sein, habe mein bestes gegeben. Habe mich oft in Frage gestellt ,wollte es besser machen als meine Mama ,nicht so streng. Auch ich war oft verzweifelt und somit auch streng.
    Aber ich habe gelernt mit mir in Verzeihung zu gehen.
    Habe inzwischen erkannt besser in positive Energie zu schwingen, als in Schuld, Scham, Selbstverurteilung im finsteren Keller zu bleiben.
    Lieber Gruß Evi

    1. Liebe Evi,
      deine Ehrlichkeit berührt. Worte können leicht wirken, wenn man sie nur hört – aber sie werden zu Kraft, wenn man sie im eigenen Körper wiedererkennt. Und genau das hast du getan.

      Du hast deine Kinder nicht „falsch“ begleitet. Du hast aus Liebe gehandelt, aus Sehnsucht, aus dem Wunsch, es besser zu machen. Jede Mutter, jeder Vater, der überhaupt hinschaut, trägt bereits mehr Licht als er glaubt.

      Der entscheidende Punkt ist nicht, was du damals getan hast, sondern dass du heute siehst, wie viel von diesem Tun aus Angst, Verantwortungslast und altem Schmerz kam. Und dass du dich selbst aus diesem Keller der Schuld befreist.
      Das ist der wahre Wandel.
      Nicht perfekte Erziehung –
      sondern die Rückkehr zu dir.

      In Wahrheit müssen Kinder nicht „vorbereitet“ werden. Sie brauchen Räume, in denen sie ungehindert wachsen können – und eine Mutter, die sich selbst verzeiht.
      Beides schenkst du.

      Zu deiner Frage:
      Eine Mailingliste ist ganz einfach eine Sammlung von E-Mail-Adressen, an die man Nachrichten oder Impulse automatisch verschicken kann – wie ein gemeinsamer Verteiler für alle, die etwas erhalten möchten.

      Lieber Gruß
      Theophilos

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